Pinselproduktion

Seit jeher nimmt das Handwerk des Pinselmachers einen besonderen Stellenwert ein. Zum einen erfordert die Produktion höchstes Fingerspitzengefühl und besondere Konzentration; zum anderen bedarf es einer langjährigen Berufserfahrung, um Pinsel von höchster Qualität herzustellen.

Bei der Fertigung eines Pinsels werden zunächst kleine Haarbüschel mithilfe einer Metallbüchse vorgestoßen. Danach werden diese Büschel per Hand in die richtige Form gebracht. Die Haare werden dabei mit einem Faden gebunden und die typischen Formen entstehen. Dies ist der wichtigste Arbeitsschritt und entscheidet über die spätere Qualität des Pinsels.

Die vorgefertigten Haarbüschel werden dann in Naturkielen befestigt. Je nach Größe des Pinsels kommen die Kiele aus den Federn von Tauben, Enten oder Gänsen. Deren Verwendung ist besonders vorteilhaft: Die Haare von Porzellanmalpinseln sind überaus fein. Der Naturkiel ist weicher als die harte Oberfläche von Metallzwingen, die man wahlweise verwenden könnte. Beim Malen mit einem Kielpinsel allerdings wird der Naturkiel geschmeidig und das Haar bricht nicht so leicht. Dadurch genügt der Pinsel auch nach langem Gebrauch noch höchsten Ansprüchen. Das überaus feine Haar behält im Naturkiel seine gewünschte Form.

Pinselkunde

Fehhaar

Das Fehhaar (Feh: Bezeichnung der Pelzbranche für Eichhörnchen) stammt vom Schweif des Eichhörnchens und ist das feinste Haar, das in der Pinselproduktion verarbeitet wird. Es zeichnet sich durch hohes Farbaufnahmevermögen aus. Zudem hat dieses Haar eine besonders feine Spitze, weshalb es sich hervorragend für die Porzellanmalerei eignet. Es ermöglicht überaus filigranes und gleichmäßiges Malen.

Rotmarder

Dieses Haar stammt vom Schweif des Marders. Es hat eine herausragende Elastizität und feine Spitzen. Dank dieser Eigenschaften behält der Pinsel seine ursprüngliche Form. Pinsel mit diesem Haar eignen sich für Detailarbeit, feine Linien und die Aquarellmalerei.